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Dass sich in unserer Natur immer weniger Insekten tummeln, hat inzwischen sicher jede*r aufmerksame Mitbürger*in bemerkt: Fuhr man in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts an einem heißen und trockenen Sommertag mit dem Auto über die Landstraße, musste man zwangsläufig am Ende des Ausflugs eine Tankstelle ansteuern, um mit Hilfe der dort vorrätigen Reinigungsutensilien (Seifenwasser und harter Schwamm) das versehentlich aus dem Leben beförderte Kleingetier von der verkrusteten Windschutzscheibe zu entfernen.

Heute sieht die Frontscheibe selbst nach Hunderten von Kilometern zurückgelegter Wegstrecke jungfräulich unberührt aus, so als käme unser liebstes Spielzeug gerade aus der Waschanlage. Von Insekten keine Spur.

Klammert man aus, dass der Tod nie ein angenehmer Weggefährte ist, stellen die fehlenden ins Regenbogenland gewanderten Insekten ein ernstes Alarmsignal dar. Ihr Ausbleiben zeugt von einer Entwicklung, die sich nachhaltig auf Flora und Fauna auswirkt: Die Artenvielfalt geht verloren.

Wer Ursachenforschung betreiben will, wird schnell fündig: Ob industrielle Landwirtschaft in Monokultur ohne Ausgleichsflächen oder Einsatz von Pestiziden, der Schwund von Nützlingen hat viele Gründe. Menschen, die lieber „machen“ als zu analysieren, setzen alles daran, dass Umwelt- und Naturschutz endlich in großem Rahmen auf die Agenda gesetzt werden.

Ein probates Mittel, der Abwärtsspirale dieser Ausnutzung von Natur und Tierwelt etwas entgegenzusetzen, ist der Versuch, Lebensräume wieder herzustellen.

Blühwiesen erfüllen gleich zwei Zwecke: Zum einen werden durch sie Pflanzenarten erhalten und vermehrt. Und zusätzlich wird den gebeutelten Tieren ihr dringend benötigter Lebensraum wieder zur Verfügung gestellt. Die Wiederherstellung der Balance in der Natur kommt in der Konsequenz auch dem Menschen zugute, so dass wir nur gewinnen können.

In Melle und Umgebung wird mit der Anlage von 60.000 m² Blühwiesen durch das Projekt „Blumiges Melle.de“ ein großer Stein in das Mosaik der Wiederherstellung „natürlicher“ Verhältnisse eingesetzt.

Das privat initiierte Projekt hat in jüngster Zeit eine große Anzahl von Unterstützer*innen gefunden. Unter ihnen finden sich Stiftungen, Institutionen, prominente Künstler*innen und viele Meller Mitbürger*innen.

Jede*r kann mitmachen oder sich anderweitig einbringen. Da ein Projekt solcher Größe viele Ressourcen benötigt, sind nicht nur Arbeitskraft, sondern auch Material und finanzielle Mittel notwendig.

Wer sich über das Projekt informieren will, kann dieses unter der Internetadresse www.blumiges-melle.de tun. Auch per Email (info@umweltschutz-und-lebenshilfe.de) kann jede*r Interessierte Kontakt zu den Initiatoren aufnehmen.

Ein interessanter Bericht über das Thema und zu dem Projekt ist in der Grönegau Rundschau vom 25. März 2017 erschienen.